Ergebnisse des Immo-Stammtisches Barmen vom 23.11.23
2. Sitzung des Immobilienwirtschaftlichen Stammtischs Barmen
Weit über 20 Barmer Immobilieneigentümer, -verwalter und -makler sind der Einladung von BarmenUrban zur zweiten Sitzung des Immobilienwirtschaftlichen Stammtisches Barmen gefolgt. Die Veranstaltung fand statt am Donnerstag, 23.11.2023, um 18.30 Uhr im Gemarker Gemeindezentrum in der Zwinglistraße 5, 42275 Wuppertal-Barmen.
Nachdem sich die Wogen der Diskussionen rund um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) etwas geglättet haben stand erneut des Themenfeld „Energetische Erneuerung von Mehrfamiliengebäuden in Barmen“ auf der Tagesordnung.
Zwei Referenten waren geladen und informierten dankenswerterweise die anwesenden Gäste und stellten sich anschließend deren Fragen.
Herr Bürk von der Verbraucherzentrale Wuppertal
hielt einen Vortrag zu:
- Wichtigste Regelungen des GEG für Eigentümer von Mehrfamiliengebäuden
- Aktuelle Entwicklungen im Bereich Wärmepumpen für Mehrfamiliengebäude
Herr Gehring und Herr Gierking von der WSW
referierten zu den Themen:
- Kommunale Wärmeplanung und Transformation des Wuppertaler Wärmemarktes
- Rolle der Fernwärme (auch für die Barmer City)
- Möglichkeiten zur Schaffung von Nahwärmeverbundsystemen
- Welche Lösungen bieten sich Liegenschaftseigentümer bei der Mitwirkung zur Erreichung der kommunalen Klimaziele?
Die Referenten konnten den anwesenden Immobilenakteuren konkrete Hinweise geben, welche Wege geeignet und welche Unterstützungsangebote vorhanden sind, um ihre Immobilien in Barmen zeitgemäß und kosteneffizient energetisch zu erneuern, und sie so für die Vermietung attraktiv zu halten.
Wesentliche Aussagen im Rahmen der Vorträge und Gespräche
- Bis zum Vorliegen des Ergebnisses der kommunalen Wärmeplanung besteht die Freiheit bei der Wahl des Heizungssystems.
- Eine Entscheidung für ein konventionelles Heizungssystem kann dennoch auf Dauer die falsche Entscheidung sein, da in den nächsten Jahren deutliche Kostensteigerungen für Gas und Öl zu erwarten sind. Zudem müssen die eingebauten Kessel im Laufe der Zeit mit einem steigenden Anteil von erneuerbarem Brennstoff betrieben werden.
- Immobilienbesitzer sollten sich in jedem Fall beraten lassen, für welches System sie sich entscheiden.
- Eine bessere Wahl gegenüber konventionellen Einzellösungen auf Basis von Gas oder Öl sind
- Fernwärme, wenn sie denn verfügbar ist bzw. sein wird.
Die Wuppertaler Fernwärme wird in jedem Fall den künftigen gesetzlichen Anforderungen zum Anteil erneuerbarer Brennstoffe angepasst sein. Ggf. können auch mobile Zwischenlösungen bis zum Ausbau des Verteilnetzes gefunden werden. - Wärmepumpen, die grundsätzlich auch in Mehrfamiliengebäuden zum Einsatz kommen können.
Die Möglichkeit des Einsatzes von Wärmepumpen muss im jeweiligen Fall geprüft werden. Insbesondere in beengten Situationen kann es Schwierigkeiten damit geben, die erforderlichen Wärmetauscher im Außenbereich unterzubringen. Es ist davon auszugehen, dass die technologische Entwicklung diesbezüglich Lösungen anbieten wird. Ggf. bieten sich hybride Lösungen an, bei denen für besonders kalte Tage ergänzend z.B. kleinere Gasgeräte zum Einsatz kommen. Aber auch hier gelten die o.g. Hinweise in Bezug auf den Einsatz von Gas, zudem muss der Gas-Hausanschluss vorgehalten werden. - Eine interessante Lösung stellen gebäudeübergreifende Nahwärmeverbundsysteme dar.
Hierbei werden benachbarte Gebäude durch Wärmeleitungen miteinander verbunden, die in den Kellern verlegt werden. Der bzw. die Energieerzeuger werden in geeigneten Räumen in einem oder mehreren Gebäuden durch einen Energieversorger eingebaut, der das Nahwärmenetz betreibt und analog zur Fernwärme den Gebäudeeigentümern unter Einsatz von Übergabestationen Nahwärme verkauft. Nahwärme bietet die Möglichkeit, im Einzelfall möglicherweise bestehende Platzprobleme zu lösen.
- Fernwärme, wenn sie denn verfügbar ist bzw. sein wird.
- Aufbau von Beratungsangeboten
Im Zuge der Entwicklung des Konzepts zur Wuppertaler Wärmeplanung werden Lösungsvorschläge zu erarbeiten sein, wie eine Beratung und Ansprache von Immobilieneigentümern erfolgen kann.
Wichtige Voraussetzung für den Einsatz von Nahwärmeverbundsystemen ist, dass die beteiligten Immobilienbesitzer u.a. durch proaktive Ansprache überhaupt zueinander finden. Die Berater sollten neben der technischen Expertise also auch über Fähigkeiten in der Prozessorganisation und der Moderation von Gruppen verfügen.
Es gilt sodann, eine geeignete technische Lösung zu erarbeiten sowie einen Betreiber zu finden, der zukunftsfeste Technologien zu einem marktgerechten und preisstabilen Wärmepreis zum Einsatz bringt. - Die Verbraucherzentrale Wuppertal und auch die WSW bieten sich an, interessierte Immobilieneigentümer zu beraten. Ansprechbar sind auch die Klimaschutzstelle der Stadt Wuppertal sowie BarmenUrban.
Themen für künftige Sitzungen
Als Themen für die nächste Sitzung werden vorgeschlagen:
- Vorstellung eines konkreten Falls der Beheizung eines Mehrfamiliengebäudes durch eine Wärmepumpe (Erfahrungsbericht aus der Praxis)
- Vorstellung der Fördermöglichkeiten zur (energetischen) Erneuerung von Mehrfamiliengebäuden.
Wir wollen uns darüber hinaus mit Ihnen über die Themen der nächsten Stammtisch-Sitzungen verständigen.
Was sind Ihre Wünsche? Bitte stimmen Sie über diesen Link ab (bitte anklicken).
Ansprechpartner
Verbraucherzentrale Wuppertal
Energieberatung Wuppertal
Tel.: 0202 / 693 750 -06
wuppertal.energie@verbraucherzentrale.nrw
WSW-
Wärmemarkt & Vertrieb Immobilienwirtschaft
Team Talwärme
Tel: 0202 569-5155
Fax: 0202 569-4349
talwaerme@wsw-online.de
BarmenUrban –
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Werth 94, 42275 Wuppertal
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