Immobilienwirtschaftlicher Stammtisch Barmen

Worum geht`s?

Worum geht es beim Immobilienwirtschaftlichen Stammtisch Barmen?

Auf dem Stammtisch treffen sich Immobilieneigentümer und andere Akteure aus der Immobilienwirtschaft wie Vermieter oder Makler mit Beständen in Barmen sowie weiter immobilienwirtschaftlich Interessierte und Experten/ Zuständige aus der Stadtverwaltung.

Nächster Immo-Stammtisch Barmen am 30.7.24. Bitte klicken!

Wir wollen uns darüber hinaus mit Ihnen über die Themen der nächsten Stammtisch-Sitzungen verständigen.
Was sind Ihre Wünsche? Bitte stimmen Sie über diesen Link ab (bitte anklicken).

Es wird informiert, es wird qualifiziert und es finden Diskussionen und Vernetzung statt. Als ein i.d.R. quartalsweise informelles Treffen soll es zum gegenseitigen Austausch und zum Kennenlernen dienen. Durch die Einbindung von Fachexperten/ -referenten zu wohnungswirtschaftlichen Themen soll ein interessantes und informatives Programm gewährleistet werden.

BarmenUrban organisiert die Treffen in Abstimmung mit Vertretern des Stammtisches.

Der immobilienwirtschaftliche Stammtisch fand im März 2023 zum ersten Mal statt.

Hintergrund/ Ziele der Stadt Wuppertal

Die Stadt Wuppertal investiert mit Unterstützung der Städtebauförderung erhebliche Summen in die Erneuerung des öffentlichen Raums in der Barmer Innenstadt.

Weitere Mittel fließen in die Unterstützung der Erneuerung der privaten Bausubstanz u.a. über das Hof- und Fassadenprogramm und die Wohnraumförderung. Denn:

Wir wollen die Immobilieneigentümer und die anderen Akteure aus der Immobilienwirtschaft als Partner*innen für die Innenstadtentwicklung gewinnen.

BarmenUrban organisiert seit März 2023 den immobilienwirtschaftlichen Stammtisch für Barmen, um eben diese Akteure untereinander und mit städtischen Akteuren weiter ins Gespräch zu bringen. Bereits auf den immobilienwirtschaftlichen Veranstaltungen im Juni und November 2022 wurde das Interesse unter den Teilnehmenden an einem entsprechenden Austauschformat deutlich.

Immo-Stammtisch am 30.07.24

Immobilienwirtschaftlicher Stammtisch am 30.07.24

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Immo-Stammtisch am 18.04.24

Immobilienwirtschaftlicher Stammtisch am 18.04.24

 

Tagesordnung etc. zum Download

Beim Immobilienwirtschaftlichen Stammtisch Barmen am 18.04.2024 nutzten ca. 25 Barmer Immobilieneigentümer, -verwalter und -makler die Gelegenheit, sich zu diesmal zwei Themen zu informieren und zu diskutieren.

  • Wärmepumpe im gründerzeitlichen Mietshaus
  • Wohnraumförderung NRW 2024

Wir haben die Inhalte und Diskussionsbeiträge der beiden Themen zur besseren Lesbarkeit auf zwei Tabulatoren verteilt.

Bitte wählen sie die Themen über die nachfolgenden Tabulatoren aus!

Immo-Stammtisch 18.4.24

Wärmepumpen in gründerzeitlichen Mietsgebäuden

Als Schwierigkeiten, im Altbau eine Wärmepumpe zu nutzen, werden bislang oftmals genannt:

  • Schlechte Dämmung und damit einhergehende hohe Wärmeverluste nach außen.
  • das Fehlen von Flächenheizkörpern, die für die geringen Vorlauftemperaturen klassischer Wärmepumpe vonnöten sind.
  • Hohe Investitionskosten, wenn man Altbauten über Wärmepumpen mit niedrigen Vorlauftemperaturen beheizen will. Die erforderlichen Aufwendungen für die Dämmung der Gebäudehülle bzw. des Einbaus von Flächenheizkörpern werden in diesen Fällen häufig als großes Hemmnis wahrgenommen.

Mittlerweile weiß man aber, dass man auch Altbauten, die nicht über Flächenheizungen, aufwändige Dämmung und modernste Fenster verfügen, vielfach mit Wärmepumpen kosteneffizient und mit hoher CO2-Reduktion beheizen kann.

Pauschale Aussagen sind aber weder in der einen noch in der anderen Richtung sinnvoll. Aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Altbautypen müssen Fachleute sich individuell mit dem jeweiligen Gebäude und der vorhandenen und der geplanten Anlagentechnik auseinandersetzen, um zu einer optimalen Lösung zu kommen. Wichtig ist also immer eine Einzelfallprüfung.

Mit zwei Impulsvorträgen haben wir das Thema auf die Tagesordnung gesetzt, um offengebliebene Fragen aus den letzten beiden Immo-Stammtisch-Sitzungen zu dem Themenfeld zu beantworten. Beide Vorträge behandelen ein System von einem Anbieter, wobei in der Branche kontrovers diskutiert wird, welche Lösung die geeignete ist, und es auch andere Anbieter mit geeigneten Geräten gibt.

Praktischer Einsatz einer Wärmepumpe im gründerzeitlichen Mehrfamilienhaus

Frau Tanja Zimmermann, Geschäftsführerin der H.G. Zimmermann KG, berichtete von ihren Praxiserfahrungen des Einbaus und des mehrjährigen Betriebs einer Wärmepumpe in ihrem gründerzeitlichen Mehrfamilienhaus (10 WE, ca. 500 qm WFL). Zudem informierte Frau Zimmermann über die neuen Konditionen der Heizungsförderung für vermietete Wohngebäude.

Vortrag Frau Zimmermann zum Download

Den Vortrag von Frau Zimmermann stellen wir Ihnen nebenstehend zum Download zur Verfügung.

Wesentliche Aussagen sowie Fragen/ Themen in der Diskussion:

  • Der Einbau des Systems erfolgte im November 2022. Das System von Germania wird unten beschrieben.
  • Das Gebäude ist nicht wärmegedämmt, hat eine normale Iso-Verglasung. Die bestehenden Heizkörper sind altersbedingt überdimensioniert –  was für den Betrieb mit einer Wärmepumpe ideal ist. Es waren keine Einbauten von Flächenheizkörpern erforderlich.
  • Der alte Gaskessel war abgeschaltet, blieb eine kurze Zeit als Sicherheit aber installiert. Nachdem die Wärmepumpe das Gebäude auch bei -10°C gut versorgte, wurde die Gasanlage demontiert.
  • Die eingebaute digitale Messtechnik ermöglicht die Kontrolle und Steuerung der Anlage über das Internet und ermöglicht eine Fernwartung. Das vereinfachte das schrittweise Absenken der Vorlauftemperatur, um zu einer gebäudespezifisch optimalen Einstellung der Anlage zu kommen.
  • Die Rückmeldungen der Mieter und die Kommunikation mit diesen war (und ist) wichtig, um das Funktionieren der Gesamtanlage und die Optimierung derselben zu gewährleisten und somit einen möglichst hohen Wirkungsgrad zu erzielen. Bei der Kommunikation geht es um die Anforderungen der Mieter und um das Heizverhalten (keine Nachtabsenkung bei geringeren Vorlauftemperaturen).
  • Das Thema „Lärm“ ist seitens der Mieterschaft trotz ungünstigster Lage des Außengeräts (Hof mit ringsum hohen Mauern) bislang nicht aufgebracht worden.
  • Eine pauschale Übertragbarkeit ist nicht möglich, auch wenn die gemachten Erfahrungen gegenüber früheren vorsichtigen Annahmen zum Thema „Wärmepumpe in Altbau“ vielversprechend sind. Es sollte immer der Einzelfall geprüft werden!

Technische Möglichkeiten im Betrieb von Wärmepumpen im Altbau

Herr Michael Gülzow, Geschäftsführer der Germania Wärmesysteme, berichtete von den technischen Möglichkeiten im Betrieb von Wärmepumpen im Altbau, auf die sich dieses Unternehmen spezialisiert hat.

Präsentation Herr Gülzow zum Download

Den Vortrag von Herrn Gülzow stellen wir Ihnen nebenstehend zum Download zur Verfügung.

Wesentliche Aussagen sowie Fragen/ Themen in der Diskussion:

  • Die bei den Bestandsanlagen verbauten Heizkörper sind oftmals überdimensioniert und können Räume auch mit niedrigeren Vorlauftemperaturen beheizen. Die Leistungsfähigkeit der bestehenden Heizkörper sollte vorab geprüft werden, um zu klären, ob in einzelnen Räumen ggf. ein Austausch erforderlich ist. Damit die Wärme in allen Räumen ankommt, ist gerade beim optimierten Betrieb eines Wärmepumpensystems ein hydraulischer Abgleich des Heizungssystems dringend anzuraten.
  • Die Fa. Germania arbeitet mit der Kombination einer Wärmepumpe mit einem technisch innovativen Kompressor sowie einer modernen Steuerung. Sie hat dieses System in einer Vielzahl von Altbauten eingesetzt, die landläufig als nicht geeignet für eine Beheizung mit einer Wärmepumpe angesehen werden.
  • Zum Einsatz kommen Hochtemperatur-Luft-Wasser-Wärmepumpen in Split-Bauweise.
    Durch den Einsatz von Kompressoren der Firma Mitsubishi (Zubadan-Technologie) werden über das entstehende Heißgas hohe Temperaturen erzeugt. Das beschriebene Haus kann bis -15° C normal beheizt werde, ohne gesonderten Heizstab. Wichtig sei für die Funktion aber die starke Abkühlung des Heizwassers durch die Heizkörper. Die Betriebssicherheit geht bis -28° C, die Vorlauftemperatur bis 60° C im Dauerbetrieb.
    Das Heißgas wird über das erhitzte Kältemittel vom außenliegenden Kompressor nach innen in einen Pufferspeicher geführt und gibt die Energie an das Heizungswasser ab.
  • Die Anlagen werden in monovalenter Betriebsweise gefahren. Dies bedeutet, dass die gesamte Energie (Wärme und Warmwasser) ausschließlich durch den Kältekreis der Wärmepumpe bereitgestellt wird, ohne zusätzliche Gasanlage o.ä. (keine Hybridanlage).
  • Der verwendete Pufferspeicher hat eine integrierte Brauchwassererhitzung, die ohne Einsatz eines Heizstabs immer einen WW-Betrieb von 60° C als Legionellenschutz gewährleistet (kein gesonderter Brauchwasserspeicher erforderlich).
  • Die Anlagen werden durch moderne Technik gesteuert und ermöglichen ein Controlling der Anlage sowie eine (anzuratende) Fernwartung.
  • Es entstehen geringe Betriebskosten durch geringeren Wartungsaufwand, eingesparte Schornsteinfegerkosten sowie günstigere Energiebezugskosten im Vergleich zu Gas und Öl – einhergehend mit erheblichen CO2-Einsparungen gegenüber konventionellen System.
    Der Einsatz einer PV-Anlage inkl. Speichertechnik kann im Einzelfall weitere Einsparmöglichkeiten bieten und sollte geprüft werden.
  • Bei der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit der Anlage sollten vor dem Einbau sollten insb. für die Anschaffungs- und Herstellungskosten, die Höhe der Fördermittel sowie für die Verbrauchs- und Betriebskosten realistische Annahmen getroffen werden, und der Vergleich zu alternativen Systemen unter Verwendung analoger Annahmen erfolgen.
  • Das System erfordert die Zusammenarbeit von Heizungsbauern mit Klimatechnikern bzw. Heizungsbauer die auch für Klimatechnik qualifiziert sind, was auf dem Markt derzeit noch nicht so verbreitet ist.
    Konventionelle Heizungsbauer setzen derzeit noch – häufig in Ermangelung klimatechnischer Kenntnisse – auf konventionelle Wärmepumpen in Monoblock-Bauweise, die nicht mit der Heißgastechnologie arbeiten. Die deutschen Hersteller bedienen insb. den Markt der Heizungsbauer, weswegen asiatische Hersteller bei dem Thema Hochtemperatur-Luft-Wasser-Wärmepumpen stärker vertreten sind.

Weiterführende Informationen zum Thema Wärmepumpen im Altbau

Planmäßig ab Mai 2024 sind antragsberechtigt:

Wohnraumförderung NRW 2024

Frau Laura Vecchie, Teamleiterin Öffentliche Wohnungsbauförderung im Ressort Bauen und Wohnen der Stadt Wuppertal, erläuterte die wesentlichen Regelungen der aktuell veröffentlichten neuen Richtlinien zur Wohnraumförderung NRW 2024.

Über die Wohnraumförderung der Stadt Wuppertal können Immobilieneigentümer und Investoren interessante finanzielle Unterstützung bei der Erneuerung oder Schaffung von Wohnraum erhalten.

Darunter fällt nicht nur der Neubau von Wohnungen, sondern auch die Umwandlung von leerstehenden gewerblichen Einheiten im Bestand im Rahmen einer Nutzungsänderung..

Vortrag Frau Vecchie zum Download

Bei Modernisierungen werden u.a. gefördert:

  • Verbesserung der Energieeffizienz
  • Digitalisierung
  • Einbruchsschutz
  • Reduzierung von Barrieren
  • Verbesserung des Wohnumfeldes
  • Sonstige Instandsetzungen

Gefördert werden auch Wohnformen wie seniorengerechtes Wohnen oder studentisches Wohnen.

Insbesondere angesichts der steigenden Marktzinsen bietet die Wohnraumförderung durch weiterhin geringe Zinssätze sowie durch großzügige Tilgungsnachlässe und zahlreiche Zusatzförderungen interessante Möglichkeiten.

Wesentliche Aussagen sowie Fragen/ Themen in der Diskussion:

  • Eingruppierung der Stadt Wuppertal von Mietstufe 3 in Stufe 4, was die Wohnraumförderung für Vermieter attraktiver macht.
    (Mietniveau 2024: Einkommensgruppe A: 7,25 €/qm, Einkommensruppe B: 8,40 €/ qm).
  • Zinsgünstige Darlehen bis 220.000 € mit einem Finanzierungsanteil von bis zu 100% – feste Zinsen wahlweise für 25 oder 30 Jahre.
    Zinssatz ab 0,00 % bzw. 0,5 % p.a., Tilgung 1%. p.a. (auf Antrag 2% p.a.)
  • Tilgungsnachlässe bis zu 50 %, bis zu 35 % bei Modernisierung von Bestandsimmobilien.
  • Für die Entwicklung der Barmer Innenstadt kann die Wohnraumförderung wichtige Beiträge leisten im Zusammenhang mit der
    • Schaffung von seniorengerechtem Wohnraum.
      Durch den Umbau bestehende Wohnungen oder die Umwandlung leerstehende Ladenlokale in Nebenlagen kann es Senioren ermöglicht werden, am angestammten Wohnort zu bleiben und so dazu beizutragen, die lokale Infrastruktur zu nutzen (medizinische Dienstleistungen/ Cafés etc.)
    • Schaffung von studentischem Wohnraum.
      Der Zuzug von Student*innen kann wichtige Beiträge zur kulturellen Belebung und Attraktivierung der Barmer Innenstadt beitragen. Die erhöhte Nachfrage nach nachhaltigen Produkten erleichtert die Ansiedelung von entsprechenden Unternehmen und trägt zur Diversifizierung und Stabilisierung des lokalen Nutzungsmixes bei.

Die Wuppertaler Wohnraumförderung verzeichnet bereits einen spürbaren Nachfrageanstieg nach den Fördermitteln. Die bisher für Wuppertal bewilligten Landesmittel sind absehbar ausgeschöpft, doch bislang ist es immer gelungen, weitere Fördermittel vom Land zugwiesen zu bekommen. Damit dies gelingt, muss die entsprechende Nachfrage vorhanden sein, so dass die Wohnraumförderung gern neue Antragsteller*innen berät und versucht, eine Förderung möglich zu machen.

 

Ansprechpartnerin:

Stadt Wuppertal, Ressort Bauen und Wohnen
Abteilung Bauförderung und Wohnen
Frau Saurin
Hofaue 89
42103 Wuppertal

Tel.: 0202 : 563-58 67, Mail: baufoerderung@stadt.wuppertal.de

Weiterführende Informationen zum Thema Wohnraumförderung NRW


Für den nächsten Stammtisch wurden folgende Themen favorisiert:

  • Photovoltaik auf Mehrfamilienhäusern
    Finanzierungs- und Geschäftsmodelle, Umsetzung, Kosten, Organisation
  • Vermietung von gewerblichen Räumen unter neuen Rahmenbedingungen
    Nutzungs- und Leerstandsmanagement.  Neuer Nutzungsmix für die Barmer Innenstadt,
    neue Nutzungskonzepte und Auswirkungen auf Mieten und Vermietbarkeit.

Wir wollen uns darüber hinaus mit Ihnen über die Themen der folgenden Stammtisch-Sitzungen verständigen. Ein paar Vorschläge finden Sie im entsprechenden Tabellenreiter hier auf unserer Webseite. Was sind Ihre Wünsche?

Immo-Stammtisch vom 23.11.23

2. Sitzung des Immobilienwirtschaftlichen Stammtischs Barmen

Weit über 20 Barmer Immobilieneigentümer, -verwalter und -makler sind der Einladung von BarmenUrban zur zweiten Sitzung des Immobilienwirtschaftlichen Stammtisches Barmen gefolgt. Die Veranstaltung fand statt am Donnerstag, 23.11.2023, um 18.30 Uhr im Gemarker Gemeindezentrum in der Zwinglistraße 5, 42275 Wuppertal-Barmen.

Nachdem sich die Wogen der Diskussionen rund um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) etwas geglättet haben stand erneut des Themenfeld „Energetische Erneuerung von Mehrfamiliengebäuden in Barmen“ auf der Tagesordnung.

Zwei Referenten waren geladen und informierten dankenswerterweise die anwesenden Gäste und stellten sich anschließend deren Fragen.

Vortragsfolien zum Download

Herr Bürk von der Verbraucherzentrale Wuppertal

hielt einen Vortrag zu:

  • Wichtigste Regelungen des GEG für Eigentümer von Mehrfamiliengebäuden
  • Aktuelle Entwicklungen im Bereich Wärmepumpen für Mehrfamiliengebäude

 

Vortragsfolien zum Download

Herr Gehring und Herr Gierking von der WSW

referierten zu den Themen:

  • Kommunale Wärmeplanung und Transformation des Wuppertaler Wärmemarktes
  • Rolle der Fernwärme (auch für die Barmer City)
  • Möglichkeiten zur Schaffung von Nahwärmeverbundsystemen
  • Welche Lösungen bieten sich Liegenschaftseigentümer bei der Mitwirkung zur Erreichung der kommunalen Klimaziele?

Die Referenten konnten den anwesenden Immobilenakteuren konkrete Hinweise geben, welche Wege geeignet und welche Unterstützungsangebote vorhanden sind, um ihre Immobilien in Barmen zeitgemäß und kosteneffizient energetisch zu erneuern, und sie so für die Vermietung attraktiv zu halten.

Skizze des kalten Nahwärmenetzes inkl. Photovoltaik-Carport, E-Ladesäule und E-Car-Sharing-Fahrzeug. Quelle: Bundesbaublatt, Zeichnung: Naturstrom AG

Wesentliche Aussagen im Rahmen der Vorträge und Gespräche

  • Bis zum Vorliegen des Ergebnisses der kommunalen Wärmeplanung besteht die Freiheit bei der Wahl des Heizungssystems.
  • Eine Entscheidung für ein konventionelles Heizungssystem kann dennoch auf Dauer die falsche Entscheidung sein, da in den nächsten Jahren deutliche Kostensteigerungen für Gas und Öl  zu erwarten sind. Zudem müssen die eingebauten Kessel im Laufe der Zeit mit einem steigenden Anteil von erneuerbarem Brennstoff betrieben werden.
  • Immobilienbesitzer sollten sich in jedem Fall beraten lassen, für welches System sie sich entscheiden.
  • Eine bessere Wahl gegenüber konventionellen Einzellösungen auf Basis von Gas oder Öl sind
    • Fernwärme, wenn sie denn verfügbar ist bzw. sein wird.
      Die Wuppertaler Fernwärme wird in jedem Fall den künftigen gesetzlichen Anforderungen zum Anteil erneuerbarer Brennstoffe angepasst sein. Ggf. können auch mobile Zwischenlösungen bis zum Ausbau des Verteilnetzes gefunden werden.
    • Wärmepumpen, die grundsätzlich auch in Mehrfamiliengebäuden zum Einsatz kommen können.
      Die Möglichkeit des Einsatzes von Wärmepumpen muss im jeweiligen Fall geprüft werden. Insbesondere in beengten Situationen kann es Schwierigkeiten damit geben, die erforderlichen Wärmetauscher im Außenbereich unterzubringen. Es ist davon auszugehen, dass die technologische Entwicklung diesbezüglich Lösungen anbieten wird. Ggf. bieten sich hybride Lösungen an, bei denen für besonders kalte Tage ergänzend z.B. kleinere Gasgeräte zum Einsatz kommen. Aber auch hier gelten die o.g. Hinweise in Bezug auf den Einsatz von Gas, zudem muss der Gas-Hausanschluss vorgehalten werden.
    • Eine interessante Lösung stellen gebäudeübergreifende Nahwärmeverbundsysteme dar.
      Hierbei werden benachbarte Gebäude durch Wärmeleitungen miteinander verbunden, die in den Kellern verlegt werden. Der bzw. die Energieerzeuger werden in geeigneten Räumen in einem oder mehreren Gebäuden durch einen Energieversorger eingebaut, der das Nahwärmenetz betreibt und analog zur Fernwärme den Gebäudeeigentümern unter Einsatz von Übergabestationen Nahwärme verkauft. Nahwärme bietet die Möglichkeit, im Einzelfall möglicherweise bestehende Platzprobleme zu lösen.
  • Aufbau von Beratungsangeboten
    Im Zuge der Entwicklung des Konzepts zur Wuppertaler Wärmeplanung werden Lösungsvorschläge zu erarbeiten sein, wie eine Beratung und Ansprache von Immobilieneigentümern erfolgen kann.
    Wichtige Voraussetzung für den Einsatz von Nahwärmeverbundsystemen ist, dass die beteiligten Immobilienbesitzer u.a. durch proaktive Ansprache überhaupt zueinander finden. Die Berater sollten neben der technischen Expertise also auch über Fähigkeiten in der Prozessorganisation und der Moderation von Gruppen verfügen.
    Es gilt sodann, eine geeignete technische Lösung zu erarbeiten sowie einen Betreiber zu finden, der zukunftsfeste Technologien zu einem marktgerechten und preisstabilen Wärmepreis zum Einsatz bringt.
  • Die Verbraucherzentrale Wuppertal und auch die WSW bieten sich an, interessierte Immobilieneigentümer zu beraten. Ansprechbar sind auch die Klimaschutzstelle der Stadt Wuppertal sowie BarmenUrban.

Themen für künftige Sitzungen

Als Themen für die nächste Sitzung werden vorgeschlagen:

  • Vorstellung eines konkreten Falls der Beheizung eines Mehrfamiliengebäudes durch eine Wärmepumpe (Erfahrungsbericht aus der Praxis)
  • Vorstellung der Fördermöglichkeiten zur (energetischen) Erneuerung von Mehrfamiliengebäuden.

Wir wollen uns darüber hinaus mit Ihnen über die Themen der nächsten Stammtisch-Sitzungen verständigen.
Was sind Ihre Wünsche? Bitte stimmen Sie über diesen Link ab (bitte anklicken).

Ansprechpartner

Verbraucherzentrale Wuppertal
Energieberatung Wuppertal
Tel.: 0202 / 693 750 -06
wuppertal.energie@verbraucherzentrale.nrw

WSW-
Wärmemarkt & Vertrieb Immobilienwirtschaft
Team Talwärme
Tel:  0202 569-5155
Fax: 0202 569-4349
talwaerme@wsw-online.de

Klimaschutzstelle der Stadt Wuppertal
Sandra Langenbach
Tel: 0202 563 – 56 78
Sandra.Langenbach@stadt.wuppertal.de

BarmenUrban –
Büro für Innenstadtentwicklung

Werth 94, 42275 Wuppertal
Tel: (0202) 94 79 50 23
team@barmen-urban.de

 


Sitzung am 30.3.2023

Immobilienwirtschaftlicher Stammtisch Barmen am 30.3.23

Vortrag zum Download

Am Donnerstag, den 30.3.2023 um 18.30 Uhr sind über 30 Barmer Immobilieneigentümer, -Verwalter und -Makler der Einladung von BarmenUrban gefolgt und trafen sich zur ersten Sitzung des Immobilienwirtschaftlichen Stammtisches Barmen.

Treffpunkt war das Café Prio am Werth 87 in Barmen – vielen Dank an die Stadtmission für die Bereitstellung der Räume!
Die Teilnahme war selbstverständlich kostenlos.

Mehrfamilienhaus energetisch erneuern
Prioritäten, Kosten, Förderung, Amortisation

Vortrag zum Download

So lautete das Schwerpunktthema des ersten Treffens.

Energieberater Rudolf Klapper von der Verbraucherzentrale Wuppertal hielt einen Einführungsvortrag.

Der anerkannte Experte referierte über verschiedene Aspekte der energetischen Erneuerung von Mietshäusern und stand danach für Fragen und für eine Diskussion zu den verschiedenen Aspekten des  Themas zur Verfügung.

Foto: BarmenUrban

Als besonderer Gast hat Beigeordnete Arno Minas Fragen der Anwesenden zur Rolle der Stadt beantwortet und stand auch für Diskussionen bereit.

Ergänzt wurde der Hauptvortrag durch zwei Immobilien-relevante Kurz-Vorträge der Klimamager  der Koordinierungsstelle Klimaschutz der Stadt Wuppertal:

  • Vortrag zum Download

    Daniel Gensch stellte das Klimaschutz-Förderprogramm Energieeffizientes Zuhauseder Stadt Wuppertal vor. Immobilienbesitzer erhalten  ergänzende Zuschüsse bei klimarelevanten Erneuerungsmaßnahmen für ihre Gebäude (Zum Förderprogramm: Bitte Link anklicken).

  • Vortrag zum Download

    Das Förderprogramm Dach-und-Fassadenbegrünung der Stadt Wuppertal wurde von Dr. Florian Roth vorgestellt. Es bietet einen unkomplizierten Zugang zu Zuschüssen zur Begrünung von Immobilien (Zum Förderprogramm: Bitte Link anklicken).

Diskussion – Themen, Ergebnisse, offene Fragen

Protokoll zum Download

Die sich an die Vorträge anschließende Diskussion war geprägt durch die Verunsicherungen, die die aktuellen bundesweiten Diskussionen zum Gesamtkomplex der klimarelevanten Ertüchtigung von Immobilien derzeit prägen.

Es gab jedoch auch klare Bitten an die Verantwortlichen in Wuppertal und in Richtung der Bundesregierung, wo derzeit tiefgreifende Veränderungen zum Thema energetische Erneuerung.

Die Zusammenfassung der Diskussion ist aus Gründen der Lesbarkeit dieses Beitrags in nebenstehender PDF ausgelagert.


Mögliche künftige Themen

Mögliche küntige Themen (Vorschläge/ Beispiele)

Auf dem immobilienwirtschaftlichen Stammtisch wollen wir die Themen behandeln, die die Teilnehmer:innen interessieren. Wie Erfahrungen aus anderen Kommunen zeigen, können dies zum Beispiel sein:

    • Photovoltaik auf Mehrfamilienhäusern
      Finanzierungs- und Geschäftsmodelle, Umsetzung, Kosten, Organisation
    • Steuern rund um die Immobilie
      Steuerliche Möglichkeiten für Eigentümer einzelner oder weniger Mietsgebäude
    • Gestalterische Aufwertung von Mietshäusern
      Das Hof- und Fassadenprogramm bietet tolle Konditionen für die Gestaltung von Fassaden und Höfen inkl. Fassadenkunst
    • Vermietung von gewerblichen Räumen unter neuen Rahmenbedingungen
      Nutzungs- und Leerstandsmanagement –
      Neuer Nutzungsmix für die Barmer Innenstadt, neue Nutzungskonzepte und Auswirkungen auf Mieten und Vermietbarkeit
    • Wohnraumförderung NRW 2023 –
      Neue Konditionen und Regeln sowie Erfahrungsbericht aus der praktischen Anwendung
    • Altbaucharakteristika bei Renovierungen erhalten
      Charme vs. Kosten?
    • Kündigungsfristen, Schönheitsreparaturen und Eigenbedarf
      Aktuelle rechtliche Informationen rund um das Mietshaus
    • Sauberkeit im öffentlichen Raum
      „Problemecken“, nachbarschaftliches Engagement über Patenschaften etc.
  • … (Ihr Thema?)

 

Beiträge auf dieser Webseite zum Immobilien